Simon Graff
Simon Graff startete 2013 als leidenschaftlicher VR-Enthusiast mit dem DK1 von Oculus in die virtuelle Realität. Er betreute zuletzt als Director Innovation die XR- und Innovations-Projekte der Hamburger Medienagentur ROBA Impact, bevor er 2021 die Metaverse Agentur FOR REAL?! gründete, die ihren Fokus auf Beratung an der Schnittstelle von digitalen Trends, virtuellen Erfahrungen und (XR) Technologie legt. Außerdem ist Simon als Speaker, Mentor, Beirat und Berater aktiv. 2017 gehörte er zudem zum Gründungsteam der XR-Standortinitiative nextReality.Hamburg e.V., deren Vorsitz er seit 2019 bekleidet.
3 Fragen an Simon Graff
Wir freuen uns auf den Panel "Tech-Prophecies: Wo geht’s ins Metaverse?" mit Simon Graff und haben ihm zur Vorbereitung drei Fragen gestellt.
Worüber wirst du bei Mind the Progress sprechen?
Über die Verschmelzung von Realität und Virtualität, die bereits viel weiter verbreitet ist und tiefer geht, als die meisten von uns überhaupt realisieren. Mobiltelefone, Always-On-Connectivity, VR-Devices und virtuelle Welten wie Fortnite, Roblox und Co. geben bereits heute einen Ausblick auf das, was uns im Kontext Metaverse und noch eleganteren Datenbrillen erwarten kann und wird. Die Grenzen zwischen Realität und Virtualität verschwimmen zunehmendes. Diese Insights möchte ich mit dem Publikum teilen. Der Impact, den diese Entwicklung auf unsere Kommunikation und damit auf Gesellschaft, Lifestyle, Kultur, Konsum, Bildung, …also eigentlich alles, hat, ist enorm — und darüber müssen wir offen und angstfrei sprechen.
Auf welche digitale Zukunftsvision freust du dich und worauf kannst du verzichten?
Die Entwicklung räumlicher computer-basierter Interaktion und Kommunikation sorgt dafür, dass physische Distanz an Bedeutung verliert. So bekomme ich zunehmend das Gefühl, mit weit entfernten Freunden einen virtuellen Raum, ein virtuelles Erlebnis teilen zu können. Das verbindet und hilft Verbindungen zu intensivieren. Darüber freue ich mich extrem.
Kritischer betrachte ich hingegen die komplette Durchleuchtung virtueller Aktivitäten und Identitäten, gepaart mit Systemen wie Social-Credit oder einer kompletten Tokenisierung von Personen, Gütern und Services, die alles erfassen und - vor allem - bewerten. Mit maximalem Einfluss auf unser reales, wie virtuelles Leben, unsere Handlungsspielräume und Freiheiten entsteht so komplette Überwachung. Entwicklungen wie diese, die wir aktuell in China bereits live beobachten können, stehen im klaren Kontrast zu der (auch virtuellen) Welt, in der ich leben will.
Wen würdest du gerne einmal auf einer Mind-the-Progress-Bühne sehen?
An dieser Stelle würde ich natürlich gerne die Namen Cathy Hackl und Matthew Ball in die Verlosung werfen. Beide sind wahre Koryphäen der Metaverse-Branche; etwas hitziger und damit spannender würde es allerdings mit der Perspektive von Sascha Pallenberg werden, von dem ich weiß, dass er die aktuellen Entwicklungen um das Metaverse eher für Unsinn hält. Zudem hat er einen sehr gut ausgeprägten digitalen Kompass, viel Erfahrung und ist sehr um das Thema Nachhaltigkeit bemüht. Er bringt also alles mit, was man für eine aktuelle, spannende Diskussion benötigt.